Liebe Mitglieder des Vereins Damwildgehege Bad Oeynhausener Schweiz e.V.
In einem zweiten Brief dieses Jahres möchte ich Sie über wissenswerte Ereignisse um das Gehege informieren.
Die vergangenen Wochen waren durch Bewegung im Gehege geprägt. Die beiden Mutterschafe haben pünktlich ihren Nachwuchs bekommen. Allerdings war das in diesem Jahr mit etlichen Schwierigkeiten verbunden. Der neue Widder traktierte die hochträchtigen Schafe in einer Weise, dass man um die Tiere fürchten musste. Deshalb haben wir sie separieren müssen, um ihnen die Gelegenheit zu bieten, problemlos ihre Jungen zu bekommen. Danach mussten wir sie jedoch über einen längeren Zeitraum in einem kleineren Gehegeteil belassen, um sie vor dem Widder zu schützen. Letzterer belauerte sie weiterhin durchgängig und ließ nichts unversucht, in das Teilstück zu gelangen. Nach ein paar Wochen schienen die Kleinen groß genug zu sein, um vor den Attacken des Widders zu fliehen. Das Tier zeigte eine gewisse Bösartigkeit, der wir in dieser Form noch nie begegnet waren. So fielen ihm auch zwei Damwildkälbchen zum Opfer, die er derart traktierte, dass sie nicht überlebten. Folgerichtig ergaben sich für uns Gründe genug, das Tier in ein anderes Gehege zu überführen.
Jetzt tummeln sich zwei kleine Mufflons anmutig und aufgeschlossen ihre Umgebung untersuchend im Gatter. Es sind zwei kleine Böckchen. Die Kleinen sind putzmunter und erfreuen die zahllosen Besucher, weil sie sich ohne Scheu sehr zugänglich erweisen und sich von diesen streicheln lassen. Das ist besonders für die Kinder eine große Freude. Einige Gruppen aus Kindergärten und Grundschulen haben die Gelegenheit wahr genommen, eine Führung im Gehege zu erleben. Das werden wir auch weiterhin forcieren.
Wie bereits in vorhergehenden Infomails angeprangert, sind wir absolut nicht begeistert, dass die Tiere am Zaun mit unsachgemäßer Nahrung gefüttert werden. Das trägt in hohem Maße zur Unverträglichkeit bei und führt nachhaltig zu Krankheiten bei den Tieren. Die Gesundheit letzterer sollte uns allen am Herzen liegen. Die strahlenden Gesichter der Kinder am Zaun, wenn sie den Tieren Brot, rohe Nudeln oder Möhren durch die Maschen geben, wollen wir keinesfalls missen, aber es wäre wünschenswert, wenn die Erwachsenen Sorge tragen, dass den Tieren nur gezielt Futter verabreicht wird.
Auch die Damhirsche haben ihren Nachwuchs inzwischen auf die Welt gebracht, allerdings wissen wir noch nicht ganz genau, wie viele Hirschkälbchen es in diesem Jahr sind.
Der neue Platzhirsch hat sich gut eingefügt. Er ist ganz zahm geworden und lässt sich problemlos streicheln und anfassen.
Glück hatten wir bei dem letzten Sturm Anfang Juli, der eingangs der Schweiz eine ca. 150 Jahre alte Buche zum Einsturz gebracht hat. Der Zaun des Gatters wurde dabei nicht beschädigt. Die Stadtwerke sorgten zeitnah dafür, dass der Baum entsorgt wurde und die Wege wieder begeh- und befahrbar waren.
Wir erheben für uns weiterhin den Anspruch, alles für das Wohl der Tiere zu tun, um das Kleinod „Gehege“ in der Bad Oeynhausener Schweiz, das Ruhe und Geborgenheit ausstrahlt, im Herzen von Bad Oeynhausen zu erhalten.
Dazu tragen auch Sie durch Ihre Beiträge und Spenden maßgeblich bei. Insofern möchte ich wiederholt einen großen Dank an Sie richten, dass Sie uns treu geblieben sind. Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir weitere aktive Mitglieder in unserem kleinen Verein begrüßen könnten.
Wie immer sei der Dank an dieser Stelle an die Bäckerei Brante gerichtet, die uns kontinuierlich und kostenlos mit Brötchen versorgt und so eine Vielfalt in der Ernährung der Tiere absichert.
Im Namen des Vorstandes und der ehrenamtlichen Helfer wünsche ich Ihnen allen einen schönen Sommer und weiterhin viel Freude an unserem Gehege und all seinen Bewohnern.
- Juli 2024, Gert Elgert
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