Liebe Mitglieder des Vereins Damwildgehege Bad Oeynhausener Schweiz e.V.

In einem zweiten Brief dieses Jahres möchte ich Sie über wissenswerte Ereignisse um das Gehege informieren.

Die vergangenen Wochen waren durch Bewegung im Gehege geprägt. Die drei Mutterschafe haben pünktlich ihren Nachwuchs bekommen. So tummeln sich jetzt vier kleine Mufflons anmutig und aufgeschlossen ihre Umgebung untersuchend im Gatter. Es sind vier, denn das eine Mutterschaf hat Zwillinge zur Welt gebracht. Die Kleinen sind putzmunter und erfreuen die zahllosen Besucher, weil sie sich ohne Scheu sehr zugänglich erweisen und sich von diesen streicheln lassen. Das ist besonders für die Kinder eine große Freude.

Sorge bereitete uns ein Mutterschaf, das, weil es vermutlich schon etwas älter war, eine recht schwierige Geburt hatte. Das Lamm war sofort auf den Beinen, der Mutter machten die Nachwehen leider deutliche Probleme. Auf Grund von Schwäche konnte sie sich kaum auf den Beinen halten, sodass massiv zu befürchten war, dass sie nicht überleben würde. Dank der intensiven und aufopferungsvollen Pflege durch Nicole Gröger hat es das Muttertier geschafft. Nicole hat viele Stunden durchgängig im Gehege verbracht und das Muttertier mit dosierten Handreichungen von Kraftfutter und frischem Gras ganz allmählich wieder aufgepäppelt, bis es auf die Beine kam und das Kleine säugen konnte. Hier gilt Nicole ein ganz besonderer Dank und eine große Anerkennung für ihren unermesslichen und unermüdlichen Einsatz, durch den sie das Schaf gerettet hat.

Eine andere Sorge beschäftigt uns schon seit längerer Zeit. Dass die Tiere über die von uns geleisteten Fütterungen am Zaun Nahrung bekommen, ist vermutlich nicht zu verhindern. Die strahlenden Gesichter der Kinder am Zaun, wenn sie den Tieren Brot oder Möhren durch die Maschen geben, wollen wir keinesfalls missen. Aber wohl oder übel müssen wir zukünftig einschreiten, wenn Unmengen an Kohlblättern, Gemüse, Südfrüchten, unsachgemäßem Blattgrün sowie unkontrolliertem falschen Futter von außen in das Gehege eingebracht werden. Das trägt in hohem Maße zur Unverträglichkeit bei und führt nachhaltig zu Krankheiten bei den Tieren. Die Gesundheit letzterer sollte uns allen am Herzen liegen.

Nachdem die Mufflons ihren Nachwuchs auf die Welt gebracht haben, steigt die Erwartung im Hinblick auf das Damwild, das voraussichtlich in den nächsten Wochen dafür sorgen wird, dass weitere Jungtiere das Gehege erkunden.

Der neue Platzhirsch hat sich gut eingefügt. Es bleibt abzuwarten, wie er im Herbst für den neuerlichen Nachwuchs sorgt. Dennoch bleibt die Überlegung, ob der Hirsch nicht häufiger auszutauschen ist, um eine Inzucht zu verhindern oder möglichst gering zu halten.

Wir erheben für uns weiterhin den Anspruch, alles für das Wohl der Tiere zu tun, um das Kleinod „Gehege“ in der Bad Oeynhausener Schweiz, das Ruhe und Geborgenheit ausstrahlt, im Herzen von Bad Oeynhausen zu erhalten.

Dazu tragen auch Sie durch Ihre Beiträge und Spenden maßgeblich bei. Insofern möchte ich wiederholt einen großen Dank an Sie richten, dass Sie uns treu geblieben sind. Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir weitere aktive Mitglieder in unserem kleinen Verein begrüßen könnten.

Wie immer sei der Dank an dieser Stelle an die Bäckerei Brante gerichtet, die uns kontinuierlich und kostenlos mit Brötchen versorgt und so eine Vielfalt in der Ernährung der Tiere absichert.

Im Namen des Vorstandes und der ehrenamtlichen Helfer wünsche ich Ihnen allen einen schönen Sommer und weiterhin viel Freude an unserem Gehege und all seinen Bewohnern.

23. Mai 2023, Gert Elgert