Liebe Besucher und Mitglieder des Vereins Damwildgehege Bad Oeynhausener Schweiz e.V.
In den ersten News dieses Jahres möchte ich Sie über wesentliche Ereignisse um das Gehege informieren.
In den ersten Wochen des Jahres hat es etliche Aktivitäten gegeben. Ende 2022 wurden von einer Baumexpertin bei einem Kontrollgang zahlreiche kranke Bäume markiert.
Diese mussten angesichts der Versicherungspflicht gefällt werden. Betroffen waren 15 Bäume im Gehege und sechs außerhalb. Hier haben die Stadtwerke ganze Arbeit geleistet, um zu verhindern, dass etwaige Unfälle geschehen. Nicht vorhersehbar jedoch war der Sturz einer Roteiche Anfang Februar. Die Wurzeln des 25 Meter hohen Baumes waren durch Fäulnis zerfressen, nur oberflächliche Wurzeln hielten den Baum noch in der Senkrechten. Er stürzte auf den Zaun des Geheges und beschädigte diesen erheblich. Mitarbeiter der Stadtwerke entfernten den Baum zeitnah. Vermutlich trug die Dürre der vergangenen Jahre auch dazu bei, dass der Baum fiel, denn der Wurzelbereich zeigte staubtrockene Erde. Der Zaun konnte provisorisch repariert werden. Hier wird jedoch eine umfassendere Reparatur notwendig. Glücklicherweise kamen weder Menschen noch Tiere zu Schaden.
Der diesjährige Winter erwies sich für die Tiere und das Gehege als insgesamt unproblematisch, sieht man von der beschriebenen Baumsituation ab. Die Wasserleitung war nur kurzfristig eingefroren, sodass die Tiere stets mit Wasser versorgt werden konnten. Beobachtbar war allerdings, dass die Tiere nach der Baumfällaktion und der sich anschließenden Silvesterknallerei auffallend scheu verhielten und nur sehr zögerlich das dargebotene Futter annahmen.
Ein Damwildgehege bietet bei aller Euphorie, die es bei den Besuchern, vor allem den Kindern, auslöst, auch Probleme, die von Außenstehenden nicht gesehen oder spontan falsch beurteilt werden. Im Extremfall werden die ehrenamtlichen Helfer sogar angefeindet, obwohl sie alles dafür tun, um dem Wohl der Tiere gerecht zu werden, um den Besuchern Naturnähe zu vermitteln und den Kindern zu zeigen, welche wesentliche Rolle die Natur für sie spielt. Eine so enge positive Konfrontation erfahren sie sonst nicht.
Ein Platzhirsch ist für die Vermehrung und den Bestand seines Rudels zuständig. Somit ist im Laufe der Jahre eine Inzucht die Folge. Das geschieht in der freien Natur zwar auch, aber nicht in dem Maße und der Konsequenz wie in einem Gehege. Es musste ein Einschnitt vorgenommen werden, der auch für uns ehrenamtliche Helfer ein keineswegs liebsamer war. Unter Einbezug eines Tierarztes wurden die Tiere begutachtet und für durchaus gesund befunden. Den Mufflons hat ein Schäfer die Klauen beschnitten und ausgeschabt. Sie erhielten wie auch das Damwild eine Injektion gegen Wurmbefall. Logischer Weise ließen sich die Tiere diese notwendigen Maßnahmen nicht ohne Weiteres gefallen, so dass sie narkotisiert werden mussten. Diese Gelegenheit wurde genutzt, um die zwingend notwendige Reduzierung des Bestandes vorzunehmen. So wird die Anzahl der Tiere im Gehege naturgerecht erhalten. Zudem bedarf es grundsätzlich auch der Schonung der Bäume, an denen sich die Hirsche den Bast von den Geweihen abstreifen und die die Mufflons mit ihren Hörnern bearbeiten, um die Rinde abzufressen. Neun Stück Damwild – sowohl alle Hirsche wie drei Tiere – wurden dem Gehege entnommen und auf Nachbargehege verteilt. Ein neuer Platzhirsch ist nun Bewohner unseres Geheges. Von den Mufflons wurden sieben entnommen – darunter auch alle Böcke – so dass sich der Bestand auf eine Zahl reduziert hat, die im Laufe des Jahres neuerlichen Nachwuchs zulässt, an dem man sich wieder erfreuen kann. Dazu soll ein neuer Bock beitragen, der im April geliefert wird. Von den ehrenamtlichen Helfern ist dieses Vorhaben mit den Besuchern kommuniziert worden. Unterstützung bei der Aktion erfuhren wir durch die Stadt, das Ordnungsamt, die Polizei und die Stadtwerke. Ihnen allen gilt unser Dank. Wir nehmen für uns in Anspruch, alles für das Wohl der Tiere zu tun, um das Kleinod „Gehege“ in der Bad Oeynhausener Schweiz, das Ruhe und Geborgenheit ausstrahlt, im Herzen von Bad Oeynhausen zu erhalten.
Dazu tragen auch Sie durch Ihre Beiträge und Spenden maßgeblich bei. Insofern möchte ich wiederholt einen großen Dank an Sie richten, dass Sie uns treu geblieben sind. Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir weitere aktive Mitglieder in unserem kleinen Verein begrüßen könnten.
Ein Dank sei an dieser Stelle wiederholt an die Bäckerei Brante gerichtet, die uns schon seit langer Zeit regelmäßig kostenlos mit Brötchen versorgt und so eine Vielfalt in der Ernährung der Tiere absichert, sowie Gerd Osterloh, der uns immer kostenlos mit Heu versorgt, wenn der Vorrat sich dem Ende zuneigt.
Im Namen des Vorstandes und der ehrenamtlichen Helfer wünsche ich Ihnen allen weiterhin viel Freude an unserem Gehege und all seinen Bewohnern.
- Februar 2023, Gert Elgert
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